Rezensionen - Shadows of the past
Progressive Corner of Switzerland
Werner Wachtarczyk
Aus Schweizer Sicht beginnt das neue Jahr gar nicht so übel, am 08. Januar 2000 stellten Deep Thought im Depot 14, einer Quartierbeiz in Basel einem ziemlich gemischtem Publikum ihre neuen Songs vor. Das Album selber ist zwar nicht reichlich gefüllt, doch die Songs, die auf der kleinen runden Scheibe gebannt sind lassen hoffen, das auch in der Schweiz in Sachen Prog etwas passiert.
Shadows of the Past ist ein melodischer Song mit vielen Richtungswechseln. Sehr solide Keyboardakkorde bilden die Grundlage, ansprechender Gesang und immer wieder gelungene Gitarrenparts sind auszumachen. Das zweite Teil Ice, ein zehnminütiger Song ziemlich ruhig beginnend, der mit herrlichem Gitarrenspiel aufwartet. Auch hier wird wie bei Shadows of the Past an Richtungswechsel nicht gespart, die Grundmelodie wird aber nicht aus den Augen verloren. Sehr gelungen das Keyboard-Druminstrumental ab der sechsten Minute. Auch Simple Man ist ein sogenannter Longtrack, auch über die zehn Minuten, auch wieder sehr zurückhaltend am Anfang, richtig Stimmung kommt hier nach der dritten Minute auf, wiederum dafür verantwortlich Keyboard und Schlagzeug, Klasse der darauffolgende Gesang mit Gitarrenbegleitung, sehr gut gemacht. Für mich der beste Song auf dem Album! Mit zwei Editversionen von Shadow of the Past und Ice wird das Album beschlossen.
Fazit: Viel, viel besser als das Demo Morphios von 1998, alle drei Songs sind sehr ausgereift, vom kompositorischen bis zur Umsetzung stimmt es hier. Nur eines kann mich nicht begeistern, viel zu kurz die ganze Sache. Hoffen wir, das uns Deep Thought weiterhin so ansprechbare Musik liefern, und wenn möglich, dann ein Album welches bis zur äussersten Rille gefüllt ist. Auf alle Fälle, dicke 83 Punkte für die Basler Progtruppe.
83 von 99 Punkten