Deep Thought

a progressive rock adventure

Rezensionen - Somewhere in the dark

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Kristian Selm

"Alles zusammen wirken Deep Thought gefällig, aber an griffigen Konturen und dem eigenen Erkennungsbild sollte noch gefeilt werden. Nur Mut!" waren die abschliessenden Worte meiner Kritik über die Mini CD "Shadows of the past" der Schweizer Band Deep Thought. Seitdem sind drei Jahre vergangen, die Band spielte u.a. im Vorprogramm von Pendragon, trat auf dem ProgSol Festival letztes Jahr auf und mit "Somewhere in the dark" liegt nun der erste offizielle Longplayer vor.

Der erste Eindruck bestätigt, dass die Band in den letzten Jahren keineswegs untätig war und augenscheinlich an ihrem eigenen Profil gearbeitet hat. Hervorzuheben gilt es vor allem die Instrumentalpassagen, in denen manch gelungener Solopart von Gitarre und Keyboards zu verzeichnen ist. Vor allem in den Longsongs, wenn Deep Thought Zeit und Raum für verschiedene Stimmungen haben, entwickeln sich durchaus einige interessante Ideen. Zwar hangeln sich Deep Thought manchmal etwas zu schablonenhaft an den typischen Neo Prog Versatzstücken entlang, sprich Sounds und Breaks wirken zu bekannt, zu durchschaubar. Insgesamt sind sie augenscheinlich noch mehr in den 80ern verwurzelt, doch gelingt ihnen immer wieder die Kurve zu mehr Eigenständigkeit, wenn sie sich von der Last der Vorbilder befreien, wie z.B. beim sehr atmosphärischen "Simple man". Besonders Gitarrist Marcel Oehler sorgt mit seiner spieltechnischen Palette von weich bis heavy für Abwechslung. Etwas problematisch ist der Gesang von Pat Merz, der in seiner Intonation eigenwillig, gewöhnungsbedürftig klingt. Man kann sich jedoch auf Dauer durchaus mit ihm anfreunden.

Mit den Schweizer Genre-Kollegen von Clepsydra können sich Deep Thought leider noch nicht messen, "Somewhere in the dark" bietet aber dennoch melodischen Neo-Prog der besseren Sorte und wird sicherlich in diesem Bereich seine Abnehmer finden.

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