Deep Thought

a progressive rock adventure

Rezensionen - Somewhere in the dark

Progressive Page

Thorsten Gürntke

Mit ihrer Promo Shadows Of The Past fand die Schweizer Formation Deep Thought schon einmal Beachtung auf den Progressive Pages. Nun erreicht mich dieser Tage der erste Longplayer der Band und präsentiert sich ganz in Schwarz.

Also, mal das kleine Schwarze ausgezogen und rein in den Player. Die Band zu charakterisieren ist nicht so einfach, gleichermaßen aber auch gut, denn das beweist den eigenständigen Sound des Fünfers. Eigenständigkeit heißt aber im Falle von Deep Thought durchaus auch eigenwillig. Man hat schon einen, ohne das jetzt negativ zu meinen, merkwürdigen Sound. Die Keyboards sind vielfach doch sehr vordergründig gemischt und Bass und Schlagzeug finde ich auch nicht so gut aufeinander abgestimmt. Die Stimmfärbung von Patrick Merz liegt mir jedoch am schwersten im Magen. Aber das sind alles subjektive Eindrücke, die man beim Anhören der Samples auf der Homepage für sich selbst abklopfen kann.

Die Kompositionen, von denen einige schon vom ersten Demo Morphios stammen, lassen da wesentlich mehr Objektivität zu. Deep Thought spielen ihren eigenen Stiefel runter, zitieren hier und da mal kleinere Passagen, die am ehesten in den Bereich Neo-Prog fallen, schaffen aber allgemein ein gutes Gesamtbild. Die Arrangements sind vielfach sehr ausgeklügelt und laufen nicht immer gleich beim ersten Mal rein. Ich muss daher die Kritik, die ich schon beim Promo Shadows Of The Past gemacht habe, aufrechterhalten: Weniger empfände ich manchmal wirklich als mehr. So empfinde ich die kürzeren Stücke als die stärkeren Kompositionen. Ob das nun Changing The Rules, das grandiose Waiting For Darkness, das modern klingende Driving oder das groovende Morphios ist (übrigens mein Lieblingsstück auf der CD). Hier wird eben das Thema des Songs auf den Punkt gebracht und in sich homogen vorgetragen. Diese Homogenität gerät Deep Thought in den längeren Kompositionen hin und wieder aus dem Blickfeld, mal abgesehen vom abschließenden Mud On The Hill, welches beweist, dass die Band durchaus das Geschick dazu hat!

Das macht nun die verwendeten Ideen nicht schlechter als sie sind. Dass Deep Thought Potenzial haben, das zeigen sie auch hier wieder zu genüge. Man sollte an dieser Band nicht vorbeigehen, sondern unbedingt mal reinhören.

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